Was die Mädels heute in der Endrunde erlebt haben, lässt sich kaum beschreiben und noch weniger erklären, wie es passiert ist. Spätestens nach dem zweiten Spiel der Vorrunde hingen die Köpfe, herrschte Verunsicherung und Frust. Aber dann...

Schon in dem ersten Spiel gegen die großen Mädels von Harthau/Zschopau hatten wir Startschwierigkeiten. Nach einem ersten klar gewonnenen Satz, verloren wir durch Abstimmungsprobleme, zögerten, wurden überehrgeizig und in allen Elementen unsicher. Mit dieser Stimmung betraten wir das Feld gegen Brand-Erbisdorf und konnten unser Spiel in den Basiselementen nicht stabilisieren und nur kaum zeigen, was wir eigentlich schon ein bisschen können. Im letzten Spiel stand uns dann noch der Turnierfavorit gegenüber. Wir hatten nur die Möglichkeit, die letzten Sätze hinter uns zu lassen und schauen, was wir in dem Spiel dem SSV F. Lichtenstein entgegensetzen können. Und wir verkauften uns deutlich besser.

Doch am Ende belegten wir den 3. Platz in der Gruppe und landeten damit in der Zwischenrunde gegen die mobilen Mädels aus Jößnitz. Langsam fanden wir unseren roten Faden, konzentrierten uns in den Elementen Aufschlag, erste Annahme und Feldabwehr, um mehr Power auf das Feld zu bringen und belohnten uns mit dem ein oder anderen gut platzierten Angriff. Die Freude und die Spannung mogelten sich in unsere Gesichter und damit auch wieder etwas Selbstbewusstsein.

Halbfinale gegen den SSV F. Lichtenstein. Wir hatten nun keine Wahl mehr. Wollten wir an ihnen vorbei, könnten wir uns eine hohe Eigenfehlerquote nicht mehr leisten. Fehler müssten wir sofort abhacken und uns hochkonzentriert Punkt für Punkt erarbeiten. Nach dem Turnierverlauf eine lösbare Aufgabe?

Was dann folgte, war ein unfassbarer Krimi. Wir bewiesen Kampfgeist, Konzentration und Zusammenhalt, die so nur schwer zu erahnen waren. Es lief nicht alles perfekt, aber wir spielten und liefen um jeden Punkt. Trotz der Lautstärke und des Drucks, blieben wir auf unserem Feld hellwach und gaben den ersten Satz nur sehr knapp an die sehr gut ausgebildeten Mädels aus Lichtenstein ab. Der Anfang des zweiten Satzes begann leider holprig und den druckvollen Aufschlägen konnten wir kaum eine stabile Annahme entgegensetzen. Wir gerieten in Rückstand. Doch was nützt es? Machen wir doch aus jeder noch so herausfordernden Annahme etwas. Punkt für Punkt arbeiteten wir uns voran. Wir erkannten, dass auch auf der anderen Seite Fehler passieren können und zogen vorbei. Mit einer Punktlandung bei 25:23 stand es 1:1. Jetzt wollten wir erst recht nicht nachgeben. Zusammen eroberten wir uns den Ball in der Annahme, blieben mutig im Angriff, zeigten nur wenige Fehlaufschläge und auch in der Feldabwehr blieben wir bis zum Schluss wachsam. Damit setzten wir uns im Tiebreak durch und schafften es ins Finale und somit auch die Qualifikation zur Sachsenmeisterschaft.

Im Finale trafen wir wieder auf Harthau/Zschopau. Nach so einem schweren Spiel kämpften wir wieder darum, nicht an Konzentration zu verlieren. Doch die Power ließ langsam nach und die stabilen Aufschläge der Gegnerinnen machten es uns nicht einfach. Damit eroberten sie sich den ersten Satz. Jetzt hieß es, nicht zaubern zu wollen, erste und zweite Bälle auf der anderen Seite rechtzeitig erkennen, selbst die Aufschläge über das Netz zu bekommen und die eigene Fehlerquote im Angriff gering zu halten. Mit diesem Konzept entschieden wir den zweiten Satz und den Tiebreak für uns. BEZIRKSMEISTER U14!! Was für ein Erfolg.

 

Herauszuheben ist auch die sehr gute Organisation der Bezirksmeisterschaft. Ein großes Dankeschön dafür an SSV F. Lichtenstein!

Vorrunde Gruppe A
Chemnitzer VV – SG Harthau/Zschopau
  1:1 (25:16; 19:25)
Chemnitzer VV – SSV 91 Brand-Erbisdorf
  1:1 (26:24; 24:26)
Chemnitzer VV – SSV F. Lichtenstein
  0:2 (17:25; 21:25)
Zwischenrunde
Chemnitzer VV – SG Jößnitz
  2:0 (25:14; 25:22)
Halbfinale
Chemnitzer VV – SSV F. Lichtenstein   2:1 (23:25; 25:23; 15:11)
Finale
Chemnitzer VV – SG Harthau/Zschopau   2:1 (27:29; 25:20; 15:8)

 

*Detaillierte Satzangaben ohne Gewähr